09.05.2022

„Alexa, bitte suche einen Call Center Job in Berlin“

Kolumne Digital Woodpecker Teletalk

Wenn Selbst Meta-Chef Mark Zuckerberg sagt, Messaging sei Menschen wichtiger als soziale Vernetzung, dann ist der gefühlte Chatbot-Hype in unserem Unternehmen nicht weiter verwunderlich. Gartner prognostiziert für 2022 weiteres Wachstum in diesem Markt. Die Nutzung von skriptbasierten oder selbstlernenden Kommunikationstools nimmt vor allem an der Kundenschnittstelle in Service, Marketing und Vertrieb zu.

Chatbots in Recruiting

In letzter Zeit werde ich jedoch häufiger gefragt, wie relevant Chatbots für die Schnittstelle Recruiting seien, im Einsatz von und für HR. Chatbots, die ich dort erlebe, erledigen vergleichbare Routinearbeit wie im Kundenkontakt. Sie beantworten Serviceanfragen oder leiten spezielle Themen sofort an den zuständigen Mitarbeiter weiter, um das HR-Team zu entlasten. Wenn das gelingt, ist beiden Seiten geholfen, den notorisch überlasteten HR-Kolleginnen und Kollegen wie auch den Interessentinnen, die keine Lust haben, zwei Wochen auf eine Antwort zu warten. Im Recruiting begegnen Bewerberinnen heute vor allem textbasierten Systemen. Solche Chatbots werden im Personalmarketing für mehr Effizienz eingesetzt, sie sollen einfache Fragen Tag und Nacht beantworten. Sie werden auch als intelligente Filter eingesetzt, wenn Interessenten passende Stellen suchen und ihnen der Chatbot eine periodisierte Ergebnisliste erstellt.

 

Verheissungen sprachbasierter Bots

Den größeren Nutzen versprechen sich viele Unternehmen künftig von sprachbasierten KI-Chatbots vergleichbarer Amazons Alexa. Kein Wunder, denn gesprochene Sprache vermittelt Informationen doppelter Geschwindigkeit als Schreiben. Smarte Lautsprecher werden als Sprachinterfaces mit digitalen Assistenzen Teil unseres Alltags. Wir nutzen sie nicht zur zum Check von Wetterdaten oder Musiktiteln, sondern auch für die Jobsuche. „Alexa, ich suche einen Call Center Job in Hamburg“, mit einer solchen Ansprache können Chatbots einen Sondierungsdialog starten, um die Suche nach relevanten Kriterien einzugrenzen. Das nutzt Arbeitssuchenden, aber auch den Arbeitgebern, die Kandidatinnen effizienter vorfiltern können. Solche Chatbots in Form von sprachbasierten Dialogsystemen Arbeit mit Ein- und Ausgabe von Information in natürlicher Sprache. Zugegeben, ihre Skills sind im natürlichen Dialog heute noch eingeschränkt, sie stolpern schnell über schwer verständliche Formulierungen oder Dialekt. Dennoch gibt uns Alexa eine Idee von Recruiting-Chatbots von morgen. KI-Sprachtechnologie wird weiterhin stark wachsen und in der Interaktion an der Schnittstelle zum Menschen die Eingabe von Text in absehbarer Zeit überholen. Egal ob Personalmarketing. Recruiting oder People Management, wir werden ganz selbstverständlich mit Chatbots sprechen, was neue Anwendungsmöglichkeiten für HR eröffnet.

 

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